Freytagianer erkunden Moskau

Während der Zeit vom 12.-19. April hielten sich zehn Schülerinnen der 8. und 9. Klassen zum Gegenbesuch an unserer Partnerschule in Moskau-Marino auf. Jetzt endlich galt es für sie, die Familien der Schülerinnen kennenzulernen, die sie im Dezember bei sich zu Hause aufgenommen hatten, und die im Unterricht erlernten Vokabeln vor Ort anzuwenden.

Das Austauschprojekt, das vom Land Thüringen, von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und durch eine Spende von Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch finanziell unterstützt wurde, stand ganz im Zeichen der Kunst. Dabei hatten die Gastgeber den Begriff Kunst sehr weit gefasst und spannten den Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.

In den morgendlichen Unterrichtsstunden arbeiteten die Partnerschüler gemeinsam, danach ging es auf Erkundungstour. „Als ich auf dem Roten Platz stand, habe ich das gar nicht glauben können, dass ich, das Mädchen aus dem kleinen Dorf Günthersleben nun wirklich selbst mitten im Zentrum Moskaus bin“, so eine Schüleräußerung nach der Rückkehr. Neben der Besichtigung des Kremls und des legendären Kaufhauses GUM. Außerdem besuchten die Schüler eine russisch-orthodoxe Kirche in Marino und die Zarenresidenz Kolomenskoje, dort waren sie selbst Akteure bei einer traditionellen Hochzeitszeremonie des 19. Jahrhunderts.

„Moskau ist das pulsierende Herz Russlands“ - dies war Sarijana Lengefelds Eindruck während der Führung durch die Wolkenkratzer des neu entstandenen Business-Centers Moskau-City, als sie im 56. Stock stand und rundum auf die anderen Türme blickte.

Der Höhepunkt der Woche war der Besuch des Puschkin-Museums und die Führung durch die Cranach-Ausstellung, die momentan ein absolutes Muss für alle Kunstinteressierten ist. Täglich stehen die Moskauer zwei Stunden und länger, um u.a. auch die Kunstwerke aus dem Herzoglichen Museum in Gotha zu betrachten. Unsere Schüler wählten sicham Montag, als das Museum geschlossen war und sie so Platz und Zeit hatten, ein Bild von denen aus, die sich als „verbrachte Kunst“ - so die Sprachregelung von russischer Seite - im Puschkin-Museum befinden. Innerhalb von nicht einmal zwei Stunden entstanden so von Schülerhand gezeichnete Cranach-Bilder, die in den nächsten Tagen an Dr. Trümper vom Herzoglichen Museum übergeben werden und dort ausgestellt werden sollen. So schlägt unser Austausch nicht nur symbolisch eine Brücke der Kunst zwischen Gotha und Moskau.

CB